Bardoschule / Fulda

Mai 2010 Jüdisches Museum Berlin besuchte Bardoschule

FULDA Das Jüdische Museum Berlin (JMB) besuchte mit seinem Tourbus die Bardoschule Fulda. Durch eine mobile Ausstellung und Workshops wurden die Schüler zu Gesprächen über die deutsch-jüdische Geschichte und die jüdische Identität angeregt. 

fz_jüdisches_museum

Fünf rote Würfel stehen in der Aula der Bardoschule, eine Gruppe von Schülern erklärt den Schabbat, den heiligen Ruhetag der Juden. Dazu haben sie Schabbatdeckchen, Kidduschbecher und Schabbatleuchter auf einem der Würfel aufgebaut. In den Vitrinen des Würfels sind Sederteller und Mazze zu sehen.

Unter der Leitung der Museumspädagogen Johannes Schwarz und Ufuk Topkara erarbeiten die Schüler anhand der Texte, die auf den Würfeln stehen, verschiedene Themen zum jüdischen Leben. Drei achte Klassen werden so während des Schultages über das jüdische Leben aufgeklärt. Außerdem werden ihnen die Probleme der Juden im 19. Jahrhundert erklärt.

„Alle können etwas lernen“

In den Pausen dürfen alle Schüler der Bardoschule die Ausstellung in der Aula besuchen und sind fasziniert von den Dingen, die sie an den Würfeln erfahren können. Beispielsweise gibt es Texte zu Chancen und Diskriminierung der Juden. „Somit können alle etwas lernen“, erklärt Schwarz. Über die Würfeltexte hinaus können den zwei Museumspädagogen alle erdenklichen Fragen gestellt werden.

Im Klassenraum der 10a lernen die Schüler in einem Workshop etwas über jüdische Kindheit und Jugend nach 1945 in Deutschland. Ulrike Granitzki vom JMB erarbeitet mit ihnen die Thematik des im Museum bestehenden Raumes „So einfach war das“. Die Jugendlichen bekommen dabei Hörtexte mit Kindheits- und Jugenderzählungen von deutschen Juden vorgegeben, welche sie dann vor der Klasse vorstellen. Dazu gestalten sie Plakate mit kurzen Biografien der Personen, mit denen sie sich in ihrer Gruppe beschäftigt haben.

Seit 2007 besucht das Jüdische Museum Berlin unter dem Motto „on.tour - das JMB macht Schule“ verschiedene Schulen in Deutschland, um die Lehrerinnen und Lehrer darin zu bestärken, sich auch über den Nationalsozialismus hinaus mit der deutsch-jüdischen Geschichte im Unterricht zu beschäftigen.

Von unserem Redaktionsmitglied
Ann-Katrin Göbel

|